In Deutschland, sowie auch in manchen anderen Ländern, haben sich beim Hundesport Treibball mit der Zeit verschiedene Spielregeln entwickelt. Die Regelwerke sind im Großen und Ganzen zwar ähnlich, unterscheiden sich aber doch im ein oder anderen Detail. Was die jeweiligen Treibball Spielregeln:

1. Treibball Freestyle nach Anja Jakob
2. Treibball im DVG
3. Treibball Deutschland e.V. in Kooperation mit dem BLV

derzeit vor allem unterscheidet, was der vorherrschende Gedanke dabei ist und was für Dich als Turnier-Teilmehmer oder Veranstalter interessant ist zu wissen, darum geht es hier in diesem Beitrag. Der zur Veranschaulichung auch zahlreiche Videos und eine übersichtliche Tabelle als PDF zum Download (siehe unten) beinhaltet.

Die Entwicklung von Treibball

Treibball stammt aus Deutschland und hat sich in den letzten Jahren sehr weiter entwickelt und es entwickelt sich immer noch weiter. Der Ursprung war ein Regelwerk mit nur einem Lauf mit 8 Bällen in Dreiecksform auf 20 Meter Distanz von der Jungendklasse über Adult bis zum Senior. Und damit sehr anspruchsvoll und mit großer Einstiegshürde, so dass es nur wenige Spieler und kaum Nachwuchs gab. Denn bis ein Hund gelernt hat 8 Bälle aus einer Entfernung von 20 Metern gezielt zu seinem Menschen zu bringen, das dauert seine Zeit. Gespielt wurde in ein frei auf dem Spielfeld stehendes Tor, so dass die Hunde wirklich lenken können müssen, um die Bälle möglichst schnell und fehlerfrei ins Tor zu befördern.

Unterschieden wurde dabei zudem nach Rassen, die in 4 Klassen eingeteilt wurden: Hütehunde, Treibhunde, Mischlinge aus Hüte- und Treibhunden und andere Rassen. Das hat sich jedoch nicht weiter durchgesetzt, da beim Treibball die Hütearbeit zwar der Grundgedanke bei der Entwicklung des Spiels war. Aber Treibball an sich nicht wirklich etwas mit dem Hüten zu tun hat und eine Unterscheidung nach Rassen nicht praktikabel ist.

Treibball – ein Sport für Jederhund

Treibball ist ein sehr abwechslungsreicher Hundesport und eine sinnvolle und viel Spaß bringende Beschäftigung, wie jede andere auch und für wirklich jeden Hund, egal welcher Größe oder welcher Rasse er angehört geeignet. Heute spielen zum Beispiel auch Papillons, Zwergspitze, Zwergschnauzer, Beagle, Labradore, Rottweiler, Doggen und viele weitere Rassen erfolgreich an Turnieren im In- und Ausland. Dennoch überwiegen die Hütehunde, wie in vielen anderen Sportarten auch. Doch vielleicht ändert sich das ja im Laufe der Zeit, da es beim Treibball nicht nur auf Schnelligkeit ankommt, sondern auch auf Genauigkeit, Geschicklichkeit, gutes Teamwork und klare Kommunikation.

Treibball in Deutschland

Aktuell gibt es 3 Treibball Regelwerke in Deutschland nach denen regelmäßig Turniere veranstaltet werden. Sie alle haben eine Einstiegsklasse für Turnieranfänger. Sie heißt entweder “Beginner” oder “Funklasse”. Auch hierbei gibt es individuelle Unterschiede. Bei den Beginnerklassen sind die Aufgaben vorgegeben und es gibt eine Platzierung. Bei der Funklasse kann jeder Starter selbst entscheiden, welche Übungen er am Turnier zeigen möchte, die der Hund schon gut kann. Und es gibt ein individuelles motivierendes Feedback ohne Platzierung.

Zudem gibt es drei bis fünf Leistungsklassen mit je 3, 6 oder 8 Bällen und von Klasse zu Klasse steigenden Abständen zum Tor. Bei allen Treibball Spielregeln gleich ist, dass es sowohl Bonus- bzw. Minuspunkte gibt und auch um die Laufzeit geht. Aber die Gewichtung und der Gedanke, der dahinter steht, sind teils unterschiedlich. Es wird jeweils in Small, Large und teilweise Medium unterschieden. Und gibt auch Klassen speziel für Seniorhunde. Die Größe der jeweiligen Bälle kann meist frei gewählt werden. Und sollte in etwa der Schulterhöhe des jeweilgen Hundes entsprechen:

Bei allen Veranstaltern gibt es inzwischen jeweils 2 Läufe, die zusammen gewertet werden und eine Rangfolge ergeben. Zum Teil werden im Anschlusss, um es interessanter und abwechslungsreicher für die Teilnehmer zu machen und die Zeit bis zur Siegerehrung zu überbrücken noch lustige Treibball-Spiele oder Zusatzaufgaben angeboten, zu denen man sich zusätzlich melden kann.

Welche Treibball-Spielregeln gibt es aktuell? Und wie unterscheiden sie sich?

(Stand November 2019)

Um einen detaillierten Überblick und Vergleich der einzelnen Regeln und Unterschiede auf einen Blick zu sehen, habe ich ein PDF mit einer Übersichtstabelle erstellt. Du kannst es Dir hier herunterladen (Stand 12. November 2019).

(Hinweis: die Verantwortlichen der drei Regelwerke haben vor, die Regeln zum Jahr 2020 in weiteren Punkten zu vereinheitlichen. Dann werde ich die Übersichtstabelle aktualisieren)

Im Folgenden sind die grundlegenden Unterschiede der drei Treibball Spielregeln erklärt und Du siehst Demo-Videos von verschiedenen Turnieren. Das macht es anschaulicher 🙂

1. Treibball-Freestyle nach Anja Jakob (seit 2013)

Treibball Freestyle Regelwerk – Spielregeln als PDF zum Download (Stand Januar 2019)

Quelle und Herausgeber: Treibball-Freestyle by Anja Jakob
Website: https://www.anjajakob.com/

Es ist ein freies Regelwerk, das auf Wunsch von jeder Hundeschule und auch Vereinen oder Interessengemeinschaften an Turnieren genutzt werden darf. Teilnehmen darf jeder Treibball-Spieler auch ohne jegliche Vereinszugehörigkeit.

Gespielt werden folgende Klassen:

Funklasse – für Beginner aber auch fortgeschrittene Teams
Zwischenbestätigen ist erlaubt. Individuelles Feedback durch den Richter ohne Platzierung. Mindestalter des Hundes 6 Monate (auf altersangemessene Beginnerübungen, wie Arbeit mit Boden-Targets oder einen Ball ein Stückchen zum Menschen stubsen achten. Spaß und Bestätigungen sollen im Vordergrund stehen. Um den Hund spielerisch und mit viel Spaß an die Turnier-Atmosphäre zu gewöhnen)

• Die Leistungsklassen mit Platzierung unterteilt in Small und Large. Mintestalter 12 Monate
Im 1. Lauf liegen die Bälle im klassischen Dreieck. 2. Lauf = Freestyle (die jweilige Aufgabe wird 4-6 Wochen vor dem Turnier bekannt gegeben).

• Im Anschluss noch ein Treibball-Spiel und/oder eine Treibball-Challenge

Es war das erste Treibball-Regelwerk mit unterschiedlichen Leistungsklassen: 1 bis 3, in Anlehnung an andere Sportarten, wie dem Agility oder Obedience. Um den Einstieg in den Treibball-Sport zu erleichtern. Sowie einer Funklasse, wie man sie auch aus dem Dogdance kennt, in der jeder frei ist in dem, was er den Richtern an diesem Tag zeigen möchte. Belohnung während des Laufs ist dabei erlaubt und erwünscht.

Die Funklasse

Die Anzahl der Bälle, die Distanz und welche Übungen gezeigt werden, ist in der Funklasse frei wählbar. Es dürfen auch Targets, Tonnen oder eine Gasse genutzt werden. So können alle Treibball-Spieler an einem Turnier teilnehmen und sich mit Gleichgesinnten treffen und ihr bisher schon erarbeitetes Können zum Besten geben, ganz ohne Leistungsdruck – so dass der Spaß im Vordergund steht. Aber auf Wunsch können in der Funklasse auch besondere Übungen gezeigt werden, die sich die Teams erarbeitet haben.

Hier ein Beispiel vom Funklasse Start von Marlis und Sally beim 1. Frankfurter Treibball-Freestyle-Turnier am 10. April 2016, bei dem sie zwischendrin mit einem Spielzeug belohnt:

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Und ein Potpourri aller FUN-Klasse Starter von einem Treibball-Turnier 2015 in Rödermark, das zeigt, wie vielfältig und abwechslungsreich in der Funklasse gearbeitet werden darf.

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Die Starter bekommen nach ihrem Lauf ein persönliches Feedback, was schon sehr gut klappt, sowie eine Anregung fürs weitere Training mit auf den Weg. Es gibt in der Funklasse keine Platzierung. Somit ist sie ideal für Turnieranfänger, um erstmal Atmosphäre zu schnuppern, ohne Leistungsdruck und mit der Möglichkeit den Hund während des Laufs auch mal mit Leckerchen oder einem Spielzeug bestätigen zu dürfen. So können sich die Teams langsam entwickeln und mit der Zeit steigern und in die höheren Leistungsklassen mit steigendem Schwierigkeitsgrad aufsteigen. Auch Starter aus den Leistungsklassen dürfen einen Fun-Start melden, um ihren Hund zm Beispiel während einem Turnier mal wieder bestätigen zu dürfen oder um zu schauen, ob der Hund schon reif ist für die nächst höhere Klasse.

Die Leistungsklassen – 1, 2 und 3

Die Bälle haben unterschiedliche Farben. Im 1. Lauf ist nach dem Anspielen des 1. Balls an der Spitze die weitere Reihenfolge der Bälle frei wählbar. Im 2. Lauf sind die Bälle in einer bestimmten Art und Weise anzulaufen und in vorgegebener Reihenfolge zu spielen und ins Tor zu bringen.

Erster Lauf – klassisch (Dreieck)

Bei den Leistungsklassen werden 3, 6 oder 8 Bälle auf 8, 10, 15 bzw. 20 Meter gespielt. Zudem gibt es jeweils eine Extra Klasse “Small” für kleine Hunde mit jeweils etwas geringerer Distanz als die “Large” Hunde. Im 1. Lauf liegen die Bälle im klassischen Dreieck, die Spitze soll dabei als erstes angespielt werden, wofür es Bonuspunkte gibt. Die weitere Reihenfolge der Bälle ist im 1. Lauf frei wählbar. Auch hier wird, wie beim ursprünglichen Treibball, in ein frei stehendes Tor gespielt, so dass das Lenken können der Bälle eine wichtige Rolle spielen. So geht es nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch Geschicklichkeit des Hundes beim Lenken der Bälle und in diesem Zusammenhang um gutes Training und Teamwork.

Hier ein Beispiel-Video vom 1. Lauf – Balldreieck klassisch (freie Ballreihenfolge) von Nicole mit ihrer Sky. Sie starteten beim Turnier in Rödermark das erste Mal in Klasse 2 mit 6 Bällen auf 15 Meter Distanz. Man sieht hier sehr schön, dass ein gut trainiertes Team es auch bravourös meistert, wenn der ein oder andere Ball beim offenen Tor kurz mal daneben landet:

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Und ein Video vom 1. Lauf in Klasse 3, bei dem alles wie am Schnürchen läuft:

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Bonus- und Minuspunkte

Es gibt 2 Bonuspunkte – wenn der Ball an der Spitze des Dreiecks im 1. Lauf zuerst angespielt wird und der Hundeführer bis dahin im Tor stehen blieb. 1 Bonuspunkt – wenn der Hundeführer während des gesamten Spieldurchgangs das Tor nicht verlässt. Und 1 Bonuspunkt – wenn kein aktiver oder passiver Körpereinsatz während des gesamten Laufes erfolgte.

Und je 1 Minuspunkt – wenn der Ball die Spielfeldmarkierung verlässt (je Vorfall), wenn der Hundeführer den Torraum verlässt (je Vorfall) oder wenn aktiver Körpereinsatz im Zusammenhang mit den Bällen außerhalb vom Tor genutzt wird (je Vorfall)

Zweiter Lauf – Freestyle (Kür)

Freestyle bedeutet, dass die Bälle im 2. Lauf jedes mal in einer anderen Anordnung liegen und die Reihenfolge (nach einem bestimmten Schema oder nach Farben an denen sich der Mensch orientieren kann) vorgegeben ist, in der sie gespielt werden müssen. Meist ist zudem noch ein konkreter Laufweg vorgeschrieben, wie der Hund zu den Bällen geschickt werden soll. Manchmal sollen einzelne Bälle oder Ballgruppen zum Beispiel erst einmal umrundet oder in Form einer großen Acht umlaufen werden, bevor sie geschoben werden dürfen. Oder der Hund hinter einem Ball kurz stoppen und auf Signal zum nächsten weiterlaufen und dann erst schieben. Die Aufgabe des 2. Laufs wird 4 bis 6 Wochen vor dem jeweiligen Turnier bekannt gegeben, so dass sich die Teams darauf vorbereiten können.

Hier siehst Du meinen Malouk, der ziemlich spritzig unterwegs ist und nicht immer leicht zu handeln. Ich wünsche Dir genauso viel Spaß beim Schauen, wie Malouk ihn bei diesem Lauf hatte 😉

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Bonus- und Minuspunkte können im 2. Lauf je nach Aufgabenstellung variieren.

Hier sind für Dich zwei Aufgabenstellungen als Beispiel zum Download.

Beispiel Kür Lautertal (PDF)
Beispiel Kür Zeilhard (PDF)

Die Treibball-Spiele und Challenges

Im Anschluss an die Fun- und Leistungsklassen gibt es immer noch ein lustiges Spiel oder auch mal eine herausfordernde Treibball-Challenge. Dabei geht es darum, eine bis zum Turnierbeginn unbekannte Aufgabe mit viel Spaß und schnellstmöglich zu lösen. Hierbei ist oft nicht nur der Hund, sondern auch der Hundeführer sowohl sportlich oder teils auch geistig gefordert. Es geht zum Beispiel mal um Impulskontrolle, mal darum Hindernisse mit einem Ball zu überwinden, mal kommen zusätzliche Übungen, wie Hürden oder Apportiespiele mit zum Einsatz oder weiteres Equipment, mal sind es lustige Aufgabenstellungen mit kleinen Schikanen, wie Würstchen in Näpfen zwischen den Bällen auf dem Spielfeld, oder auch Abläufe, die gegensätzlich zu dem sind, was und wie die Teams zumeist trainieren. Der Spaß, auch für die Zuschauer, steht hierbei im Vordergrund.

Demo des Treibball-Spiels: “Entchen angeln” beim Treibball-Freestyle-Turnier 2015 in Rödermark

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“WM Fieber” – der Spieledurchgang beim Treibball-Freestyle Turnier in Rödermark am 01. Juni 2014

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Was ist das Besondere am Freestyle-Regelwerk?

Es gibt insgesamt 7 Klassen mit zwei Größenunterteilungen (Small und Large). Davon zwei Klassen in denen mit 3 Bällen gespielt wird. Zwei Klassen in denen mit 6 Bällen gespielt wird und zwei Klassen in denen mit 8 Bällen gespielt wird. Und insgesamt 4 verschiedene Distanzen vom Tor zu den Bällen: 8m, 10m, 15 m und 20m. Plus freier Wahl der Distanz und Anzahl der Bälle in der Funklasse für Beginner und Fortgeschrittene. Geplant ist eine weitere Klasse “Exzellent” mit 6 – 8 Bällen auf 15 Meter Entfernung, für alle Spieler aus Klasse 2 und 3, die statt dem lustigen Spiel am Ende des Turnier lieber noch eine neue und herausfordernde Aufgaben lösen möchten. In der Funklasse sind Leckerchen auf dem Spielfeld erlaubt und erwünscht. Bei den Leistungsklassen darf ein Spielzeug neben dem Spielfeld deponiert und nach dem Lauf dort direkt bestätigt und gespielt werden.

Beim 2. Lauf “Freestyle” stehen Kreativität und Abwechslung im Vordergrund und es gibt durch die Aufgaben in der Kür immer wieder neue Herausforderungen zu meistern, indem Übungen immer mal wieder anders gefordert werden, als meist gewohnt. Das fördert das Teamwork zwischen Mensch und Hund und auch die Impulskontrolle (indem nicht jeder Ball zu dem der Hund geschickt wird gleich geschoben werden darf). Es kommt darauf an, wie gut sich der Hund von seinem Menschen zwischen den Bällen auf Distanz gezielt dirigieren lässt und wie klar der Mensch seinen Hund auf Distanz führen kann.

Durch das offene Tor und die Anforderungen im 2. Lauf geht es beim Freestyle-Regelwerk nicht nur um Schnelligkeit, sondern auch darum, ob die Hunde sich gut auf Distanz dirigieren lassen und um Geschicklichkeit beim Lenken der Bälle. So haben auch langsamere Hunde, die fehlerfrei arbeiten eine Chance auf vordere Plätze. So belegte Heidi mit ihrer Dogge Janik beim Turnier in Lautertal in Klasse 1 unter ganz vielen Hütehunden den 4. Platz von 9 Startern.

 

2. Treibball im DVG (seit 2018)

Regelwerk als PDF zum Download (Stand 1.11.2019)

Quelle und Herausgeber: Treibball im DVG
Website: https://www.dvg-hundesport.de/home/sportarten/treibball~188.de.html

Seit 2018 ist Treibball auch eine offizielle Hundesportart im DVG und kann von Vereinen genutzt werden, die dem DVG angehören. Teilnehmen dürfen aber auch Starter, die anderen Vereinen oder Verbänden angehören, sowie private Teilnehmer, ohne Vereinszugehörigkeit. Es entwickelte sich aus einem gemeinsamen Regelwerk mit Belgien und den Niederlanden.

Gespielt werden folgende Klassen in Small, Medium und Large. Mindestalter generell 12 Monate.

Die Bälle sind alle durchnummeriert von 1 bis 8 und müssen in beiden Läufen in der entsprechenden Reihenfolge angespielt und ins Tor gebracht werden.

Erster Lauf

Im 1. Lauf liegen die Bälle in einem Dreieck. Der erste Ball liegt immer an der Spitze des Dreiecks in der angegebenen Entfernung der jeweiligen Leistungsklasse. In der Leistungsklasse Beginner muss der erste Ball zuerst ins Tor gebracht werden. Die Reihenfolge der weiteren zwei Bälle ist beliebig.

In den Leistungsklassen A bis D und Senioren sind alle Bälle nummeriert und müssen in aufsteigender Zahlenreihenfolge (1 bis höchstens 8) vom Hund ins Tor gebracht werden. Die Reihenfolge der Bälle im ersten Lauf ist immer gleich.

Zweiter Lauf

Im zweiten Lauf liegen die Bälle in einer freien Formation, die der Richter am Tag des Turniers bestimmt. Die Formation ist in jeder Leistungsklasse jedoch für jeden Teilnehmer gleich. Die Formation der Bälle darf jedoch die Distanz der jeweiligen Leistungsklasse nicht überschreiten.

In der Leistungsklasse Beginner ist die Reihenfolge der ins Tor zu bringenden Bälle frei wählbar.

In den Leistungsklassen A bis D und Senioren sind die Bälle ebenfalls in aufsteigender Zahlenreihenfolge von 1 bis höchstens 8 vom Hund ins Tor zu bringen.

Im Folgenden seht ihr die jeweils beiden Läufe vom DVG Turnier am 16. Juni 2019 in Ibbenbüren.

von Milino (Klasse C):

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und Merlin (Klasse D):

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Straf- und Bonuspunkte

Bei beiden Läufen kann das Team Strafpunkte bekommen. Bonuspunkte kann sich das Team jedoch nur beim ersten Lauf für den Outrun (das Laufen an die Spitze des Balldreiecks) erarbeiten. Es werden keine Bonuspunkte vergeben, wenn der Hund beim Wegschicken zum ersten Ball einen falschen Ball berührt oder der Hund zwischen HF und den Bällen kreuzt.

Volle 3 Bonuspunkte für den Outrun erhalten die Teams nur, wenn der Hundeführer, während der Hund zum ersten Ball geschickt wird, hinter der Torlinie stehen bleibt und zum Rausschicken nur ein kurzes Hör- und/oder Sichtzeichen benutzt und den Hund hinter dem ersten Ball mit einem kurzen Hör- und/oder Sichtzeichen stoppt. Mit jedem weiteren Hör- / Sichtzeichen, wird ein Punkt abgezogen.

Jeweils einen Strafpunkt erhält das Team, wenn:

      • der HF das Tor verlässt, so dass kein Körperteil von ihm mehr im Torbereich ist (beide Füße außerhalb des Torbereichs). Ausnahme: In der Leistungsklasse Beginner ist dem HF das Verlassen des Torbereichs ohne Anrechnung von Strafpunkten gestattet.
      • der HF den Ball berührt oder passiv oder bewusst stoppt. Ausnahme: Wenn der Ball die Torlinie ganz überschritten hat, darf der HF den Ball weiter ins Tor ziehen.
      • der HF den Hund bewusst berührt.
      • der Hund vor der Ballfreigabe des Hundeführers zu treiben beginnt.

Was ist das Besondere am DVG-Regelwerk?

Es ist das Regelwerk mit den meisten Klassen – insgesamt 18 Klassen mit drei Größenunterteilungen (Small, Medium und Large). Davon 9 Klassen in denen mit 3 Bällen gespielt wird. Sechs Klassen in denen mit 6 Bällen gespielt wird und drei Klassen in denen mit 8 Bällen gespielt wird. Und insgesamt 6 verschiedene Distanzen vom Tor zu den Bällen: 3m, 5m, 7m, 10m, 15 m und 20m. Die versteckte Mitnahme von Spielzeug und Leckerchen auf dem Spielfeld sind erlaubt, um den Hund nach dem Lauf bestätigen zu können.

Beide Läufe haben durchnummerierte Bälle, die in aufsteigender Reihenfolge ins Tor gebracht werden müssen. Das Spielfeld ist komplett mit Banden eingezäunt. Das Tor ist eine 3 Meter breite Öffnung im Zaun und nach hinten offen. Es geht in beiden Läufen ausnahmslos um Zeit und Bonus- bzw. Strafpunkte auf deren Basis die Sieger ermittelt werden.

Am Turnier in Lengerich am 17. November 2019 werden erstmals zwei Spiele nach den beiden Läufen bis zur Siegerehrung getestet. Sie sind aber noch kein Bestandteil des Regelwerks.

 

3. Treibball Deutschland e.V. (gegründet 2016) in Kooperation mit dem BLV (seit 2019)

Regelwerk als PDF zum Download (Stand Juli 2018)

Quelle und Herausgeber: Treibball-Deutschland e.V
Website: http://treibball-deutschland.de/

Auch dieser Verein und das aktuelle Regelwerk haben ihren Ursprung in einem anfangs gemeinsamen Regelwerk mit Belgien und den Niederlanden. Der Verein Treibball Deutschland e.V. wurde 2016 gegründet. Die Kooperation mit dem BLV mit dem Ziel eines gemeinsamen Regelwerkes besteht erst seit 2019. Das Regelwerk wird derzeit überarbeitet.

Im folgenden beschreibe ich den Stand vom Juli 2018

Gespielt werden folgende Klassen in Small, Medium und Large:

Teilnehmen dürfen auch Starter, die anderen Vereinen oder Verbänden angehören, sowie private Teilnehmer, ohne Vereinszugehörigkeit. Mindestalter der Hunde = 9 Monate für die Beginnerklasse und 12 Monate für die Leistungsklassen.

Beginnerklasse

In der Beginner – Klasse gibt es 2 Läufe in denen Aufgaben vorgegeben und die Zeit dabei gemessen wird. Für die Erfüllung der Aufgaben erhält man wie in den LK1-3 Beweertungspunkte (BP). Der Start erfolgt wie in der LK 1-3. Der HF darf mehrfach den Hund per Hand oder Rufzeichen animieren und korrigieren. Die Bewertung der Läufe erfolgt Gruppenunabhängig, dh. alle Hunde, egal welcher Größenklasse sie zugeordnet sind, werden gleich bewertet.

Erster Lauf

In beiden Läufen werden grundsätzlich die nummerierten Bälle in aufsteigender Reihenfolge geschoben. Im 1. Lauf liegen die Bälle in Dreiecksform. Der erste Ball ist immer die Nr. 1 und definiert auch die vorgegebene Entfernung (siehe Tabelle).

Beispiel-Video von einem 1. Lauf – mit dem klassischen Dreieck und Treiben nach Zahlen von Elisabeth und Abbey:

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Beispiel-Video vom 2. Lauf – mit bei jedem Turnier neuer Anordnung der Bälle nach Zahlen – von Elisabeth und Abbey

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Zweiter Lauf

Im 2. Lauf wird die Formation der Bälle und Position der jeweiligen Nummern durch den Richter 2 Wochen vor dem Turnier online bekannt gegeben.

Bonus- und Minuspunkte und Bewertungspunkte-Regelung

Es gibt ein sehr umfangreiches Bewertungssystem nach Punkten. Mit einer Vielzahl von zeitabhängigen Bewertungspunkten, sowie Bonus und Minuspunkte in der B-Note für die einzelnen Klassen. Wenn Du Dich dafür im Detail interssierst, lies sie bitte im vollständigen Regelwerk nach. Das würde hier vom Umfang her ansonsten zu lang für diesen Artikel.

Was ist das Besondere am BLV/Treibball Deutschland-Regelwerk?

Das Regelwerk bewertet über ein umfangreiches Punktesystem neben der Zeit die Arbeitsweise von Hund und Hundeführer: wie gut läßt sich der Hund gezielt schicken und wie kontrolliert kann man ihn schieben lassen. Das Ziel ist, gutes und sauberes Training zu belohnen, Stress und Verletzungsgefahr zu minimieren und allen Hunden eine gute Chance auf eine Platzierung zu geben, nicht nur den schnellen. Erreicht wird dies über eine sog. A und B-Note. Die A-Note ist die gelaufene Zeit, die in eine Rangfolge pro Klasse umgerechnet und bepunktet wird. Die B-Note bewertet die korrekte Position hinter dem 1. Ball, Warten vor Treiben bei Ball 1, Bandenberührungen, richtige Reihenfolge der Bälle, Hundeführer bleibt im Tor, und wenig Bellen.

Bei diesem Regelwerk gibt es insgesamt 12 Klassen mit drei Größenunterteilungen (Small, Medium und Large). Davon 6 Klassen in denen mit 3 Bällen gespielt wird. Drei Klassen in denen mit 6 Bällen gespielt wird und drei Klassen in denen mit 8 Bällen gespielt wird. Und insgesamt 8 verschiedene Distanzen vom Tor zu den Bällen: 3m, 4m, 5m, 7m, 10m, 12m, 15m und 20m.

Beide Läufe haben durchnummerierte Bälle, die in aufsteigender Reihenfolge ins Tor gebracht werden müssen. Das Spielfeld ist komplett mit Banden eingezäunt. Das Tor ist eine 3 Meter breite Öffnung im Zaun und nach hinten offen.

Je nach Veranstalter werden auch mal Zusatzaufgaben oder Spiele angeboten. Sie sind aber nicht Bestandteil des Regelwerks.

Treibball Spielregeln – das Wichtigste im Überblick

Hier nochmal die Tabelle mit den wichtigsten Eckdaten aller drei Treibball Spielregeln in Deutschland in der direkten Übersicht:

Tabelle mit den Treibball Spielregeln im Vergleich zum Download

 

Treibball wird immer internationaler

Inzwischen wird Treibball übrigens in vielen Ländern gespielt, wie zum Beispiel auch in Tschechien, Belgien, den Niederlanden, Italien, Russland, Kanada, den USA (auch dort nach mehreren Regelwerken) und sogar in Australien und Neuseeland.

Und die Tschechen lieben es ähnlich verspielt wie im deutschen Freestyle-Regelwerk

Bei diesem Regelwerk gibt es insgesamt 8 Klassen mit zwei Größenunterteilungen (Small und Large). Davon 2 Beginnerklassen in denen jeweils nur mit einem Ball gespielt wird. Zwei Klassen in denen mit 3 Bällen gespielt wird. Zwei Klassen in denen mit 6 Bällen gespielt wird und zwei Klassen in denen mit 8 Bällen gespielt wird. Und insgesamt 8 verschiedene Distanzen vom Tor zu den Bällen: 6m, 8m, 10m, 15m und 20m. Es sind generell keine Leckerchen oder Spielzeug auf dem Platz erlaubt, auch nicht bei den Beginnern oder bei einem Treibball-Spiel.

Auch hier wird im 1. Lauf das klassische Dreieck gespielt und nach dem 1. Ball an der Spitze ist die weitere Reihenfolge der Bälle frei. Im 2. Lauf werden die Bälle in einer immer wieder neuen Anordnung gelegt und sie sind nach gezieltem Dirigieren und dem Umrunden aller oder auch einzelner Bälle mit Kringeln und Schleifen etc. nach Farben zu spielen. Erst die Roten, dann die Gelben, dann die Grünem und in Klasse 3 zum Schluss die Blauen. Die Tschechen mögen ebenfalls keine Zahlen auf den Bällen, da sie dann nicht mehr so schön sind 😉

 

Was ist das besondere an den Turnieren in Tschechien?

Da in Tschechien nie die Rede davon war, dass Treibball in erster Linie ein Sport für Hüte- und Treibhunde sei, ist besonders auffällig, dass man dort eine viel größere Rassenvielfalt sieht, als bei uns in Deutschland. Und auch viel mehr kleinere Hunde.

Dass es wirklich ein Sport für jeden Hund ist, das sieht man sehr eindrücklich bei diesem süßen kleinen Spitz, der in Tschechien aktuell mit großer Freude in Klasse 2 spielt. Auch Schnauzer, Bolonka, Beawer Yorkshire oder Rottweiler und Co sind hier keine Seltenheit.

Hier siehst Du ein Video vom kleinen Zwergspitz “Kery”, der in Tschechien sehr erfolgreich in Klasse 2 spielt:

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Egal, nach welchem Regelwerk Du spielst und ganz gleich ob just for fun Zuhause, im Verein oder auf einem Turnier oder im Rahmen einer meiner Online Treibball-Challenges – ich wünsche Dir und Deinem Hund tierisch viel Spaß beim bunte Bälle schubsen!

Deine Anja

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